Inhalt läßt auf sich warten.

Warten bildet die Geduld, egal worauf wir warten.

 

 

 

 

 

Zunächst Offener Brief Nr.1:

AC.NE.

Ihr Zeichen: SPD o Unsere Zeichen: Nein danke Datum: 18.Febr.'81

Betreff: Offener Brief an den Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg zum Bau eines Atomkraftwerkes in Brokdorf.

 

 

Lieber Hans-Ulrich Klose !

Wir haben gehört, daß am 28.02.81 zum wiederholten Male bei Brokdorf/Dithmarschen eine unangemeldete gewalttätige Demonstration der Landespolizei Schleswig-Holstein, des Bundesgrenzschutzes und weiterer Polizeieinheiten durch Anstiftung der AEG und Siemens, der HEW-Stoltenberg-Gruppe sowie des Sympathisantenkreises der SPD/FDP-Bundesnegierung für die Errichtung einer lebensgefährlichen Energiequelle stattfinden soll. Dieses neuerliche Eintreten von Staatsdienern für privatwirtschaftliche Interessen, das mit Fug und Recht als verfassungswidrig bezeichnet werden kann, hat eine Vorgeschichte, die hier nicht unerwähnt bleiben soll:

Bereits 1976 gelang es der obengenannten gewalttätigen Minderheit trotz massiver Bürgerproteste, ein Wiesengrundstück in der Nähe des Ortes Brokdorf/Dithmarschen zu besetzen und dieses Areal mit einer Demarkationslinie zu umgeben, die in ihrer perfektionistischen Brutalität der DDR-Grenze in nichts nachsteht. Seit nunmehr 5 Jahren versucht die HEW-Stoltenberg-Gruppe, dieses besetzte Stück deutschen Bodens vom Heimatlande abzutrennen, um hier den profitablen "Atomstaat Brokdorf" zu errichten. Anläßlich des Jubiläums der zweiten selbstgenehmigten Teilerrichtung will nun diese Gruppierung mit einer neuerlichen Gewaltaktion ihrer Forderung nach Druck(reakt.) Nachdruck geben. In diesem Zusammenhang acclamieren wir aufrichtig, daß sich der unter Ihrer Leitung befindliche Senat der Freien und Hansestadt Hamburg zumindest bis zum Jahre 1983 von dieser Gruppierung militanter Staatsdiener distanziert hat. Wir hoffen zutiefst, daß Sie sich vollends von der HEW-Stoltenberg-Gruppe lösen können und sich als Demokrat der grossen Anzahl von Demokraten (δημος=Volk, κρατείν=herrschen; Demokratie also gleich Volksherrschaft) anzuschließen, die seit eben diesen 5 Jahren ordnend einzugreifen versuchen, indem sie immer auf die Tatsache hingewiesen haben, daß durch Sonnen-, Wind-, Wasser-, Gezeiten- und Kohlekraftwerke zwar gefahrlos mehr Strom, aber weniger "Kohle" erzeugt werden kann.

Daher forderten die Demokraten immer aufs neue die Wiedervereinigung des occupierten Wiesengeländes mit dem Heimatland.

Nachdem Sie sich verbal auf die Seite der Demokraten gestellt haben, ist es erforderlich, daß Sie Ihr Wort in die Tat umsetzen und mit uns gegen die Willkür militanter Staatsdiener an der Demarkationslinie eintreten, um die gewaltlose Räumung des durch antidemokratische Kräfte besetzten Bodens zu erwirken und um somit endlich der Situation dieses widerrecht-lich besetzten Grundstücks im Lebensinteresse der Allgemeinheit gemäß den Erfordernissen der Demokratie Rechnung zu tragen.

oooooooooooooooooooooooooooooooMit gespaltenen Grüßen

ooooooooooooooooooooooooooIm Auftrage: Henrijk van Zaiszt

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooJonathan Weiszbrodt

 

 

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Offener Brief Nr.2:

AC.NE.

Ihr Zeichen: CDU-Verbot o Unsere Zeichen: Ja bitte! Datum: 02.03.81

Betreff: Endlösung der Kernkraftgegnerfrage.

Lieber Gerhard Stoltenberg !

Es hat uns gefreut, daß Sie im Vorfeld der demokratischen Protestkundgebung gegen den Bau einer lebensgefährlichen Energiequelle bei Brokdorf/Kreis Stoltenberg Steinburg gegen alle Demokraten, die seit Jahren für die gewaltlose Räumung des durch militante Staatsdiener besetzten Wiesengrundstückes bei Brokdorf/Kreis Stoltenberg Steinburg eintreten, eine Gewalt geradezu provozierende Kampagne über die Medien gestartet haben, um alle friedlichen Demokraten als Gewalttäter abzustempeln oder sogar einige von ihnen zu gewalttätigen Verzweiflungstaten zu verleiten und somit letztlich ein Demokratieverbot in der gesamten Wilstermarsch (und anderswo) zu erreichen.

In diesem Zusammenhang empfinden wir es als genial, daß Sie tatsächlich (!) die Unverfrorenheit besitzen, die Kernkraftgegner als diejenigen hinzustellen, die durch ihren Protest angeblich den Dolchstoß gegen Arbeitsplätze und Wohlstand der Bürger vollführen und damit die Schuld an der westdeutschen Wirtschaftsmisere tragen sollen. (Dabei ist es doch eher so, daß die wirtschaftliche Entwicklung deshalb stagniert, weil zuviel Kapital für totes, sprich: tötendes Material verpulvert wird. Dies sollte Ihnen bekannt sein, denn Sie waren ja lange genug Vorstandsmitglied des Krupp-Konzerns).

Ihr Vorgehen erfreut und deshalb so sehr, weil nun jedem selbständig denkenden Bundesbürger immer deutlicher wird, "wes Geistes Kind" Sie sind.

Die Methode, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zunächst als Sündenböcke für eine gesellschaftliche Misere hinzustellen, um so eine Gewaltanwendung gegen diese Gruppe vor der Öffentlichkeit zu legitimieren, ist nicht neu.

Erinnern Sie sich, Herr Geschichtsprofessor? -

Es begab sich einmal vor gar nicht langer Zeit in dem Land, das Deutschland hieß, daß eine große Weltwirtschaftskrise Elend und Massenarbeitlosigkeit brachte. Die Menschen, um Arbeit und Wohlstand betrogen,suchten nach einer Erklärung - und ein großer Führer gab sie ihnen: Juden, Kommunisten und Sinti vollführten angeblich den Dolchstoß an der deutschen Wirtschaftsmisere. Nachdem viele Menschen dieser Sündenbock-Erklärung Glauben schenkten und den großen Führer wählten, war der Schritt nicht mehr weit, die "Volksschädlinge" auszuschließen, zu verhaften und in Konzentrationslagern bestialisch zu ermorden.

Und heute, Herr Stoltenberg? Heute scheint die erste Phase der Endlösung der Kernkraftgegnerfrage in vollem Gange zu sein. - Wollen Sie sich weiter an so einer Aktion beteiligen?

Heute wie damals bedienen sich die Opfer derartiger Kampagnen keiner Gegengewalt. Wer, Herr Stoltenberg soll also sein Verhalten ändern?

Tatsache jedenfalls ist, daß es der Besonnenheit von seit jeher gewaltlosen Demokraten zu verdanken ist, daß militante Auseinadersetzungen am 28.02.81 in der Wilstermarsch auf ein Minimum reduziert werden konnten (lediglich 3% der Kernkraftgener ließen sich durch Ihre Äußerungen zu Gewalttaten hinreißen. Herzliche Negation zu diesem Teilerfolg, Herr Stoltenberg!), indem die Demokraten trotz Demokratieverbots ihrem Protest friedlich Ausdruck gaben und Ihrer zweckpessimistischen Gewaltprophetie die Erfüllung versagten.

Dieser neuerliche Bürgerprotest hat damit wieder eindeutig gezeigt, daß die Gewalt nicht von den friedlichen Demokraten sondern von den - unter Führung ihres Innenministers stehenden - militanten Staatsdienern ausgeht, die als Erfüllungsgehilfen privatwirtschaftlicher Interessen bereits 1976 das Wiesengrundstück bei Brokdorf/Kreis Stoltenberg Steinburg trotz massiver Bürgerproteste besetzten und mit einer Demarkationslinie umgaben, "die in ihrer perfektionistischen Brutalität der DDR-Grenze in nichts nachsteht" (Zitat aus: Deutsche AC.NE., Offener Biref an den Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg zum Bau eines Atomkraftwerkes in Brokdorf; Kiel, den 18.02.81).

Wir fordern Sie und die sich unter Ihrer Führung befindenden militanten Staatsdiener auf, den Weg der Gewalt endlich zu verlassen und zu einer argumentativen Diskussion mit den Kernkraftgegnern zu finden.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch mahnend an den Aufruf der Strafrechtsprofessoren der Universität Kiel bezüglich der Brokdorf-Kundgebung erinnern, in dem u. a. ausgeführt wird:

"Wer seine politischen Auffassungen nicht nur durch Argumente, sondern auch mit Gewalt durchzusetzen versucht, wertet nicht nur die eigene politische Auffassung ab, sondern gefährdet auch den demokratischen Rechtsstaat."

Mit demokratischen Grüßen

Im Auftrage: Henrijk van Zaiszt

ooooooooooooooJonathan Weiszbrodt

 

 

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Offener Brief Nr.3:

AC.NE.

Ihr Zeichen: Reagan o Unsere Zeichen: Frieden Datum: 08.07.81

Betreff: Sie, - Denn Sie wissen nicht, was Sie tun.

Lieber Helmut Schmidt!

Seit Monaten verfolgen wir mit wachsender Aufmerksamkeit Ihre Bemühungen, die Verwirklichung des NATO-Nachrüstungsbeschlusses und damit Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in der BRD zu verhindern, indem Sie seine Durchsetzung fordern - selbst mittels der geschickt überzeichneten Androhung Ihres Rücktritts. Sie haben es in der Tat geschafft, und damit gebührt Ihnen unsere uneingeschränkte Acclamation, durch Ihr penetrantes Eintreten für den NATO-Nachrüstungsbeschluß "eine alle zeitgeistprägenden Bereiche abdeckende, weltweite kritische Öffentlichkeitsarbeit" (Zitat: Deutsche AC.NE.; Präambel des Programms) zu leisten, durch die sich eine starke Bewegung gegen die Stationierung amerikanischer Atomraketen und für Frieden und Abrüstung in Ost und West etablieren konnte. - Wir sind sicher, daß Sie damit als 2. sozialdemokratischer Friedenskanzler in der deutschen Geschichte eingehen werden.

Diese unsere Überlegungen kommen nicht von ungefähr; denn schon seit 20 Jahren bemühen Sie sich um die deutsche Friedensbewegung eingehend: Bereits 1958 äußerten Sie im Bundestag, daß die Bewaffnung der Bundeswehr mit Atomwaffen eine historisch ähnlich verhängnisvolle Entscheidung wäre, wie es seinerzeit das Ermächtigungsgesetz für die Weimarer Republik war. Mit Recht. Und mit Recht weisen Sie auch 1961 in Ihrem Buch "Verteidigung oder Vergeltung" darauf hin, daß Europa mit Atomwaffen nicht zu verteidigen sondern nur zu zerstören sei, womit Sie durchaus als eigentlicher Vater des "Krefelder Appells" anzusehen sind.

Doch schnell sahen Sie ein: Von der eigenen Meinung Reden zu machen oder sie zu publizieren, reicht nicht aus, um einen Großteil der Bevölkerung für den Frieden zu mobilisieren. So kamen Sie zu der Einsicht, daß man an die "Schalthebel der Macht" gelangen müsse - und machten sich damit Erkenntnisse des SDS zu eigen, dessen Vorsitzender Sie selbst einmal waren.

Doch, Herr Schmidt, ist der "Marsch durch die Institutionen" ohne Anpassung möglich?

Um der Anpassung zu entgehen, blieb Ihnen nur die Möglichkeit, sich scheinbar in Wort und "Bild" die Meinung derjenigen zu eigen zu machen, für die es "schlimmeres gibt als den Krieg und wichtigeres als den Frieden". Es gelang Ihnen in brillanter Weise, die Verstärkung der bereits vorhandenen Friedensbewegung zu provozieren, indem Sie den Autor dieser These, Alexander Haig, als "Mann des Friedens" überzeichneten.

Damit gehören Sie zu den führenden Repräsentanten einer Politik, die sich zum Ziel gesetzt hat, durch extreme Überzeichnung und Pervertierung ihrer Inhalte eine Bewegung dagegen zu erreichen, so wie Sie beispielsweise die Rüstung für den Krieg als für den Frieden notwendig hinstellen, um somit die wahren Begriffsinhalte in pervertierender Weise zu entstellen.

Aber solch eine Aufrüttelungspolitik birgt in dem Moment existenzielle Gefahren, wo man sich mit Politikern einläßt, die die Aufrüttelung der Bevölkerung nicht nur mit Worten, sondern auch durch Tat und Bild erreichen wollen:

Nachdem das Anschauungsmaterial, konventionelle Kriege betreffend, ein wenig abgegriffen zu sein scheint, ist es nunmehr Ziel der Politik Ronald Reagans, anhand der Durchführung eines auf Europa begrenzten Atomkrieges der US-amerikanischen Bevölkerung über TV via Satellit die Schrecken einer nuklearen Katastrophe anschaulich vor Augen zu führen.

Wo aber Aufrüttelung zur Ausrottelung werden kann, muß der Überzeichnung ein Ende gesetzt werden, wird auch für Sie Widerstand zur Pflicht.

Wäre es jetzt nicht an der Zeit, Ihre wahren, durchaus lauteren Absichten der Bevölkerung zu offenbaren, indem Sie zum Beipiel erklärten: "Hier steh' ich nun, ich kann nicht anders. Helft mir! Ich bin in den Händen der deutsch-internationalen Rüstungsindustrie. Aber, fürchtet euch nicht, sondern wehrt euch!"

Sollten Sie aber an Ihrer Überzeichnungspolitik festhalten, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn sich immer mehr Zweifel an Ihren lauteren Absichten reagan.

Mit immer lauteren Grüßen

Im Auftrage: Henrijk van Zaiszt

ooooooooooooooJonathan Weiszbrodt

 

 

P.S.: Wäre dieser Brief eine Satire, könnten wir jetzt schreiben: "Schade, eine Vision!" Da eine Satire durch so eine Äußerung ihrer Wirkung beraubt würde, lassen wir's - genau wie Sie!

 

 

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Offener Brief Nr.4:

AC.NE.

Ihr Zeichen: Vergaser Ihre Nachricht vom 07.07.81 IUnsere Zeichen:abgesoffen Datum: 14.07.81

Betreff: Offener Brief an einen gasfreundlichen Innenminister.

Gerold Tandler,

wir wollen nicht lange 'rumtandlern, sondern gleich zur Sache kommen. Wir finden, Sie sollten zurücktreten!

Wieso? - werden Sie jetzt fragen. Zu rechts. Die Antwort aber ist einfach: Ihr Parteifreund Stoiber würde Ihnen zurufen, daß Sie mit Ihren "sozialistischen" Vorstellungen einfach nicht in unsere Zeit passen, da die "Nationalsozialisten in erster Linie Sozialisten waren", und Sie schicken sich im Moment ja tatsächlich an, eine konsequente Politik der nationalen Gleichlähmung zunächst in Bayern und später vielleicht in der ganzen Republik zu verwirklichen, indem Sie in Wasser gelöstes Lähmungsgas per Wasserwerfer gegen politisch (noch) nicht behinderte Bürger einsetzen wollen. Sie knüpfen damit offenbar an die Zeit vor 40 Jahren an, in der schon einmal sogenannte Duschkammern in Deutschland den Ort politischer und ideologischer "Säuberungsaktionen" darstellten. Überdimensionale Freilicht-Gasduschen in Form von Wasserwerfern zu schaffen, scheint nun ihr politisches Ziel zu sein.

Es ist von daher sicher auch kein Zufall, daß Sie - natürlich in Dachau, wo denn auch sonst, Herr Tandler?! - der Öffentlichkeit am 7. Juli 1981 zum ersten Mal den Einsatz dieses neuartigen Kampfgases durch Ihre Bereitschaftspolizei demonstrieren ließen.

Sollte dies der Startschuß für eine neue bundesdeutsch-bayrische Vergasungsära sein?

Na ja, zum Glück scheint Ihnen bei dem Versuch, die alte Zeit wiederherzustellen, nicht der rechte Erfolg beschieden zu sein, da Ihre Amtskollegen wohl nicht ganz so rechts mitziehen wollen und so werden uns dann auch hoffentlich Wahlslogans Ihrer "CS"-Union wie "Lähmung statt Sozialismus" oder "Mit Vollgas in die 80er Jahre" im nächsten Wahlkampf erspart bleiben.

Doch was bleibt dann für Sie zu tun? - Sie können wählen: entweder den einsamen Weg eines Politischen Kammerjägers, der "seine" Kammer von "Ratten und Schmeißfliegen" säubern will, oder den Rücktritt.

Gehen Sie den zweiten Weg, setzen Sie ein Signal, treten Sie dorthin zurück, wo Sie uns alle offenbar wieder hinbringen wollen: - nein, nicht, was Sie denken! - nur in die Vergangenheit!

Sehen Sie sich doch anderswo nach passender Arbeit um - vielleicht in El Salvador, Chile oder Südafrika...

 

Mit gelähmten Grüßen

Im Auftrage: Henrijk van Zaiszt

ooooooooooooooJonathan Weiszbrodt

 

 

 

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Offener Brief Nr.5:

AC.NE.

Ihr Zeichen: Geißler IUnsere Zeichen:Befreiung Datum: 25.09.83

Betreff: Kohl und das heinliche Geißlern.

Lieber Geiner Heißler,

schon länger verfolgen wir von der Deutschen AC.NE. voller Begeißlerung Ihre sprachlichen Entgeißlungen, in denen Sie sich um eine geißliche Geißelung der deutschen Geschichte beheinern. Ihre Geißlungen sind schon sehr gekohlt, doch heinen wir, daß Sie sich aufgrund der geißspiellosen Reaktionen aus den Reihen der 'Fünften Kohltonne' vollkommen verkohlt kolonnen müssen. Hilft ihnen denn wirklich heiner! Denken Sie, heiner hat mich wirklich kieb!?!

Wir glauben, Sie sollten echternach Kohl suchen und sich darum bemühen, Ihre Entgeißlungen noch heindringlicher zu formulieren und sich nicht so oft zu verbrechten. Sie würden dann sicher nicht mehr als geißlich beheinert angesehen und ständig mißverkanzlert werden.

Hierzu möchten wir Ihnen einige Geißeln mit auf den Kohl kleben: Nachdem Sie die SPD als "Fünfte Kolonne der anderen Seite" bezeichnet hatten, erklärten Sie, Ihnen sei der historische Hintergrund dieses Begriffs, der auch Sabotage und Spionage einschließt, nicht bekannt gewesen, auch hätten Sie "erst hinterher erfahren,...daß der Begriff 'Fünfte Kolonne' eine Vokabel der Nazi-Zeit ist." (FR, 23.09.83, S. 1)

(Natürlich wissen wir nicht, wo Sie Ihre Kabel zur Nazi-Zeit gelassen haben, kohl wissen wir aber, daß sich die Bundesnegierung, deren Mitgeißel Sie sind, zur Geiß um eine genschliche Vokabelung des Bundesgebiets bemüht, indem sie schwarz Schillinge prägt und sie über den Stoltenberg kieselt, ohne daß jemand es wilmst!)

Warum nun aber so geißhaft, Herr Zagler, dafür gibt es doch keinen geißlichen Grund. Heiner Leisler, Kiep Kohl, Barbie!

Weshalb sagen Sie nicht ganz offen, daß Sie den Begriff 'Fünfte Kolonne' aus dem Kino kennen? Dort haben Sie letztens den gleichnamigen Film gesehen, das kam Ihnen spanisch vor, und der Hauptdarsteller sah Helmut Schmidt ja auch wirklich sehr ähnlich. So erinnerten Sie sich an jene "39 Stufen", die Sie heinerzeit als Kind kohlüber hinuntergegeißelt waren, und nun glaubten Sie, dem "Amerikanischen Freund" - wieder einmal Gefallen - einen tun zu müssen, indem Sie die SPD - gleichfalls kohlüber - in die fünfte Kohltonne geheinert haben. Stimmt's?

Noch mißverständlicher war Ihr Ausspruch, "der Pazifismus der dreißiger Jahre (habe) Auschwitz erst möglich gemacht."

Verlagern Sie Ihre Konzentration auf das, was Sie wirklich heinen und schwitzen Sie es aus: Was wäre Auschwitz denn ohne die Pazifisten gewesen? Richtig, Herr Geißler, eine Leerstelle!! Es wäre heiner zum Geißeln dagewesen!

Doch wir wollen nicht vom Trauma abgleißeln. Kohl beiseite - kommen wir zu Ihrem Antwortschreiben bezüglich der fünften Kohltonne an Helmut Schmidt.

Dort schreiben Sie, daß "der NATO-Doppelbeschluß gerade das Ziel hat, das Raketenpotential in Europa zu vermindern." (FR, 23.09.83, S. 4). Viele Bürger werden sich hier verkohlt fühlen. Geißeln Sie doch deutlich: Der NATO-Geißelbeschuß schafft 'Frieden mit immer weniger Waffen' (guter Slogan!). Und wohin mit den neuen Atomraketen? - Natürlich in die Sowjetunion, denn die kann man ja schließlich nicht mit dem Dregger aus irgendeinem Lambsdorf besiegen, selbst, wenn der Motor ein Riesenhuber ist!

Die Sowjetunion ist nämlich - so hat die NATO beschossen - mindestens doppelt so groß wie ein Zimmer, Mann, und hat vielmehr Raketen ('AC.NE.-Zeichen SS 20 - völlig losgelöst'). Daher sollten Sie, Herr Geißler, als 'Herr des Hasses' (DÖF) allen im 'Sauseschritt daherdüsenden' Liebes- und Friedensfreunden entgegeneilen und Ihnen sagen:"Stellt euch vor, es ist Krieg und heiner geht hin." Alle würden sich vor Begeißlerung nicht wieder heinkriegen und Ihnen zum Abschuß zurufen:"Raketenstart macht Engel hart!"

Sie sehen also, daß wir mit Ihnen höllig heiner Geißlung sind, und hoffen, daß Ihnen unsere Erstschläge ernstfallen, denn wir schreiben so, wie Sie sprechen.

 

Im Namen des Kraters,

des Atomes

und des heinlichen Geißlers.

Amok.

 

Ihre deutsche Geisel,

Henrijk van Zaiszt

ooooooooooooooJonathan Weiszbrodt

 

 

 

 

p.s.:

Alle offenen Briefe wurden an die Adressaten per Einschreiben mit Rückschein versandt, als Flugblätter verteilt, einige auch in Zeitungen abgedruckt.

 

 

Alle Rechte bei:

Deutsche AC.NE.

Acclamationen - Negationen

Gesellschaft für Kunst und Objektverwertung

Borbyer Hufe 56

deutscheacne (at) t-online.de